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„Was kann das Leben Schöneres geben?“ – 40. Jubiläum und Oktoberfest bei den Westeifel Werken

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40 Jahre Westeifel Werke: Große Feier im Zweigwerk Wißmannsdorf-Hermesdorf. Foto: Jochen Hank

Hermesdorf, 17. Oktober 2019. Die Westeifel Werke der Lebenshilfen Bitburg, Daun und Prüm bestehen seit Mai 2019 nunmehr 40 Jahre. Zu diesem Anlass hat am Standort Wißmannsdorf-Hermesdorf im Eifelkreis Bitburg-Prüm eine Jubiläumsfeier stattgefunden. Diese war eingebettet in den Rahmen des alljährlichen Oktoberfests der Westeifel Werke. Im offiziellen Teil der Veranstaltung hat die Geschäftsführung Menschen mit Handicap geehrt, die bis zu 46 Jahre den Westeifel Werken angehören und schon im Werkstattprovisorium in Kopp dabei waren. Über die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Betreuten hinaus haben Politiker, Geschäftspartner und Pressevertreter an diesem besonderen Jubiläum teilgenommen.

Ein Höhepunkt war neben dem nachmittäglichen Oktoberfest, die Premiere eines neuen Films von Sabine Keller, der die vielen verschiedenen Arbeitsbereiche und begleitenden Angebote des Gesamtunternehmensverbunds zeigt. 1973 in einer leerstehenden, alten Schule in Kopp ist das Werkstattprovisorium entstanden. Im Mai 1979 wurden die Westeifel Werke als „Westeifel Werkstätten“ gegründet. Diese haben sich in 40 Jahren zu einem Firmenverbund mit vier Tochterunternehmen entwickelt. Bestandteile sind nicht mehr nur die Werkstätten der Westeifel Werke als Muttergesellschaft.

Es gibt mittlerweile die Lebenshilfe Wohngemeinschaften Eifel, die Menschen mit Handicap verschiedenste Wohnangebote zur Verfügung stellt. Darüber hinaus haben die Westeifel Werke den steigenden Bedarf an Menschen mit psychischer Beeinträchtigung erkannt und ihnen mit Gründung der EuWeCo eine Teilhabe-Möglichkeit gegeben. Tätigkeiten in der Lohnfertigung stehen hier genauso wie der klassische Vertrieb ihrer Eigenproduktlinie im Vordergrund: Schmuck, Dekorations- und Modeartikel des EuWeCo Werkstattladen, zum Großteil selbst in Weinsheim hergestellt, sind weit über Grenzen der Region bekannt. Mit ihrem euvea Freizeit- und Tagungshotel in Neuerburg und der Integrationsgesellschaft haben die Westeifel Werke die Brücke zur Arbeitswelt geschaffen: Im barrierefreien Hotel ist der gute Kontakt zu Gästen gefragt. Bei der Integrationsgesellschaft zählt die Teilhabe im Hinblick auf den allgemeinen Arbeitsmarkt und die erforderlichen Tätigkeiten sind für Menschen mit weniger stark ausgeprägten Behinderungsbildern geeignet. Geschäftsführer des Gesamtunternehmens, Ferdinand Niesen, betont: „Wir bieten das Gesamtpaket für Menschen mit Behinderung in der Region.“

Dass sich dies auch in der Unternehmensgröße widerspiegelt, wundert nicht: Insgesamt beschäftigen die Westeifel Werke in der Region Eifelkreis Bitburg-Prüm und im Vulkaneifelkreis rund 1.300 Mitarbeiter an 13 Standorten. Wie viele verschiedene Berufsfelder auch für betreuendes Personal und in Verwaltungstätigkeiten der angesehene Arbeitgeber anbietet, zeigt sich allein bei den Berufen, in denen die Westeifel Werke und Tochterfirmen ausbilden: Hier gibt es von Heilerziehungspflege über Büro- und Industriekaufleute bis hin zu Köchen und Köchinnen und weiteren Ausbildungsberufen vielfältige Zukunftsperspektiven für junge Menschen in der Region.

Erfolg in allen Bereichen

Der Auftrag der gemeinnützigen GmbH: Menschen mit Handicap eine Teilhabe am Arbeitsleben und am Leben in der Gesellschaft zu bieten. Der größte Sektor bei den Westeifel Werken besteht aus Lohnfertigungsarbeiten für namhafte, überregional bekannte Industrie-Partner aus der Region. Ein Erfolg, der sich in jahrzehntelanger Kooperation niederschlägt. Auf die sog. „verlängerte Werkbank“ sind die zu betreuenden Mitarbeiter besonders stolz, denn sie arbeiten indirekt für die jeweils sehr bekannten Unternehmen. Weiter zählt auch die Würdigung der Eigenprodukte Freiraumausstattung und der Ballondrucker. Mit 40 Jahren Erfahrung sind die in beiden Eigenproduktlinien Vorreiter in Sachen ökologischer, nachhaltiger Produktion mit hoher Verantwortung. Sei es seit Bestehen als aktives Mitglied im FSC® oder in der Verarbeitung von komplett plastikfreien, hauskompostierbaren Luftballons mit passendem biologisch abbaubarem Zubehör wie Balloncups aus gepresster Holzfaser und Papier-Haltestäben. Und der Erfolg in allen Arbeitsbereichen gibt der anerkannten Werkstatt für Menschen mit Behinderung recht: 40 Jahre stetige Weiterentwicklung zeigen sich heute, denn wo man hinhört, finden sich Stimmen der „wichtigsten Hauptkunden, der zu betreuenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, wie Niesen stets betont, die froh sind, Teil der Westeifel Werke zu sein und stolz auf ihre Tätigkeiten sind.

Bis zu 46 Jahre: Ehrung der Jubilare

Sie möchten ihre teilweise bis zu 46-jährigen Tätigkeit bei den Westeifel Werken nicht missen. Und dafür haben sie im Rahmen der Jubiläumsfeier die gebührende Ehrung erhalten: In einem Film, produziert von Prokurist Hermann Dahm, stellt er die insgesamt 25 Menschen mit Handicap vor, die nunmehr über 40 Jahre Teil der Westeifel Werke sind. Sie sind noch immer in der Werkstatt tätig, wenn auch zum Teil in sogenannten Entlastungsgruppen oder im Rahmen der aktiven Rentnerbetreuung, die über die Wohnstätten der Lebenshilfe Wohngemeinschaften organisiert ist. Auch diese hat Hermann Dahm ins Leben gerufen: „Ich habe den Bedarf erkannt, da wir nun die ersten Mitarbeiter mit Behinderung haben, die in Rente gehen.“ Emotional zeigt der Film, wie wichtig die Westeifel Werke für ihre Mitarbeiter sind. Zu jedem einzelnen Jubilar hat Geschäftsführer Niesen dem Publikum eine kleine Geschichte erzählt, so erfahren wir, dass beispielsweise Franziska Johanns, die „Frau der ersten Stunde“, seit 46 bei den Westeifel Werken tätig ist. Heute kümmert sie sich mit viel Leidenschaft um Pflanzen, geht dafür in die verschiedenen Werkstatt-Bereiche in Gerolstein und hält mit allen Mitarbeitern gerne mal einen kurzen Plausch. So viel Zeit muss sein und ist auch bei den Westeifel Werken.

Offizieller Teil

Neben der Eröffnungsrede von Ferdinand Niesen kam zu diesem besonderen Zweck auch der Mainzer Staatssekretär Dr. Alexander Wilhelm vom Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie zu Wort und würdigt 40 Jahre Teilhabe und Integration. In seiner Gratulationsansprache hat er mit Anerkennung „auf die auch weiterhin vertrauensvolle Zusammenarbeit und den sehr zuverlässigen Umgang mit unserer Westeifel Werke und deren Geschäftsführung“ verwiesen. Alfred Haas, Vorsitzender des WEW-Verwaltungsrats sowie der Lebenshilfe Daun beendete den offiziellen Teil der Veranstaltung mit dem Hinweis „auf die Bedeutung und Wichtigkeit der Werkstatt und Betreuung der uns und aller anvertrauten Menschen mit Behinderung“. Zwischen den einzelnen Programmpunkten haben auch die Musiker mit Behinderung der Westeifel Kräckers und des WEW-Orchester für gute Stimmung gesorgt. Am Nachmittag hat traditionell das jährlich groß gefeierte „Oktoberfest“ in der Halle der Westeifel Werke stattgefunden. Dabei haben die Jubilare Präsente erhalten – eine zweite Ehrung sozusagen. Auch das hat bei den Westeifel Werken Tradition, denn hier stehen Menschen mit Handicap im Mittelpunkt. Das gilt es zu feiern und mitzusingen, wenn die Musik ganz im Sinne der „Junkers Kneipe“ spielt: „Was kann das Leben Schöneres geben? Wir wollen glücklich sein!“